Haftstrafe für Betrug mit Spesen
Der Kölner Stadtanzeiger berichtet in seiner Ausgabe vom 14.06.2018 über eine Sekretärin, die mit fingierten Restauranttreffen rund eine Million Euro erbeutet hat.
Sie habe ihre berufliche Stellung ausgenutzt und in einem Zeitraum von mehreren Jahren einen ganz erheblichen Schaden angerichtet, so der Richter des Amtsgerichts Köln, nach dem er die ehemalige Sekretärin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt hatte. Der Schaden belief sich mit den bereits verjährten Fällen auf über eine Million Euro. Zu ihren Aufgaben gehörte es, Abendessen mit Wissenschaftlern zu organisieren, die zu Tagungen des DLR nach Köln kamen. Sie wählte ein Restaurant aus, sah sich die Speisekarte an, schätzte die Kosten, anschließend beantragte sie in der Finanzbuchhaltung mit einer Zahlungsanordnung samt beigelegter Gästeliste einen Vorschuss um die Rechnung für Speis und Trank zu begleichen. Dieses Geld bekam sie anfangs in bar ausgezahlt, später auf ihr Konto überwiesen. Nachdem ihr Geldprobleme zu schaffen machte und die erhoffte Einstufung in eine höhere Gehaltsgruppe verweigert wurde, kam sie auf die Idee, sich auf Kosten des Arbeitgebers zu bereichern. Sie erfand Veranstaltungen mit Restaurantbewirtungen, stellte Listen mit Namen früherer Gäste zusammen, füllte Antragsformulare aus, fälschte Unterschriften und rechnete mit der Finanzbuchhaltung ab, ohne dass jemand die Richtigkeit der Angaben überprüfte. Da es so gut lief, machte sie immer weiter. Man gewöhne sich an einen gewissen Lebensstandard, so die Angeklagte. Ihr Verteidiger Frank Langen erklärte, es sei kein luxuriöses, aber ein gutbürgerliches leben gewesen.