Anlagebetrug in Millionenhöhe
Der Kölner Stadt Anzeiger berichtete in seiner Ausgabe vom 30.04.2004, dass Polizei und Staatsanwaltschaft bei einer Razzia gegen Anlagebetrüger vorgegangen seien. Unternehmer sollen Investoren um 14,2 Millionen Euro geschädigt haben. Die Beamten von Staatsanwaltschaft und Polizei hatten sich vergebens zu dem roten Mehrfamilienhaus an der Gleueler Straße aufgemacht. Der Mann, der in der Dachgeschosswohnung lebte, war verschwunden. Dabei gilt Norbert H. als Hauptfigur in groß angelegten Fall von Anlagebetrug. Insgesamt soll der 51-jährige Unternehmer 14,2 Millionen Euro über Scheinfirmen, Notare, Steuerberatungsbüros und weitere Mittelsmänner von zahlreichen Kapitalgebern in Nordrhein-Westfalen erschwindelt haben. Die Staatsanwaltschaften in Köln und Düsseldorf durchsuchten landesweit 25 Objekte. Gegen fünf Beschuldigte und weitere unbekannte Helfer soll wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges und der gewerbsmäßigen Untreue ermittelt werden. Die Masche der Betrüger war denkbar simple. Die Bande lockte Anleger mit hohen Renditeversprechen. In Düsseldorf und Köln gründete man Firmen mit dem Namen Admus und Indara Projekt GmbH. Den Kunden spiegelte man vor, dass der Börsengang der Unternehmen, die angeblich im Technik- und Immobilienbereich tätig seien, kurz bevorstehe.
Zwischen 2001 und 2003 sollen die Schwindler gegen hohe Summen Optionsscheine für Aktien der Gesellschaften an den Mann gebracht haben. Die Beträge lagen zwischen 50.000 und mehr als 150.000 Euro. Als die ersten Anleger unruhig wurden, sei plötzlich eine ominöse US-Firma namens New Tec auf den Plan getreten, die den Finanziers anbot, ihre Scheine eins zu eins umzutauschen. Tatsächlich sei der Gang an die Börse jedoch nie geplant gewesen. Während die Indara GmbH zumindest auf dem Papier existierte, habe es die US-Firma nie gegeben. Das Anlagekapital wurde unter anderem über einen Kölner Steuerberater an die mutmaßlichen Betrüger verteilt. Die Ermittler stellten im Büro des Steuerexperten in der Innenstadt umfangreiches Aktenmaterial sicher. Gleichzeitig durchsuchte man Firmen- und Privaträume in Düsseldorf, Köln und anderen Städten. Frank Langen, Verteidiger des Steuerberaters, sagte, dass sein Mandant bei der Staatsanwaltschaft den Sachverhalt, soweit er ihn betreffe, umfassend aufgeklärt habe. Er habe keine Ahnung gehabt, dass diese Gelder illegal verwendet worden seien. Der Klient habe auch keine Provisionen für die Geldtransfers erhalten, sondern ausschließlich Honorare für seine Tätigkeit als Steuerberater und Treuhändler.
Der Kölner Express berichtet in seiner Ausgabe vom 30.04.2004 über den Millionen-Betrug. Unter anderem sei ein Kölner Steuerberater, dessen Praxis ebenfalls durchsucht wurde, in den Fall involviert. Der Anwalt des Steuerberaters, Frank Langen, sagte dazu, dass sein Mandant für die Firmen die Steuer- und Lohnbuchhaltung gemacht habe. Anschließend habe er als Treuhänder im Rahmen seines Vertrages die Gelder weitergeleitet.