Rebecca
Die Kölnische Rundschau berichtete in ihrer Ausgabe vom 26.08.2002, dass Faserspuren einen Jugendlichen aus Porz überführt haben. Der Azubi sei bereits lange im Visier der Ermittler gewesen. Die Polizei habe am Samstagabend in Porz einen Auszubildenden unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Er habe im Verhör gestanden. Der Haftrichter habe einen Haftbefehl erlassen und den Auszubildenden in Untersuchungshaft geschickt. Die Ermittler der Mordkommission Rebecca seien dem jungen Mann durch die Auswertung von Faserspuren und dem Einsatz eines V-Mannes auf die Spur gekommen. Das Verhalten des 17 jährigen sei den Beamten schon länger verdächtig vorgekommen. Sie überprüften den Auszubildenden und setzten einen V-Mann ein. Nach den aktuellen Ermittlungen sei der Jugendliche mit Rebecca nach dem Treffen auf das Gelände einer ehemaligen Mülldeponie gegangen. Dort sei es aus bislang ungeklärten Gründen zu der grausigen Tat gekommen. Frank Langen, der Rechtsanwalt des Jugendlichen, bezeichnet die Gemütslage seines Mandanten als extrem angespannt, er sei völlig fertig mit der Welt. Ein Motiv für das blutige Geschehen sei auch für ihn noch unklar. Rebecca und der 17jährige hätten sich an der ehemaligen Deponie verabredet, dann habe es Streit gegeben. Zur Tatzeit sei der 17 jährige noch Schüler gewesen, mittlerweile habe er eine Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur begonnen. Fünfzig Tage hatten Familie und Polizei vergeblich nach Rebecca gesucht. Bis zuletzt hatten die Mutter und deren Lebenspartner auf ein Lebenszeichen der 15 jährigen gehofft. Ohne Erfolg hatte die Polizei das Deponiegelände mit einer Einsatzhundertschaft durchsucht. Da die Ermittlungen zu diesem Zeitpunkt von einem Vermisstenfall ausgegangen seien, wurden keine Leichenhunde eingesetzt. Anfang Juli sei die verweste Leiche dann durch Jugendliche entdeckt worden.
Der Kölner Express berichtete in seiner Ausgabe vom 03.05.2003, dass der Täter voll schuldfähig sei. Der Richter habe die Beweisaufnahme geschlossen, nachdem dutzende Zeugen, darunter Freunde und Bekannte des Beschuldigten und Rebeccas vernommen worden seien. Zuletzt habe der Gutachter, Prof. Dr. Elliger, das Wort gehabt. Danach sei der Angeklagte voll schuldfähig. Die Anklage ist der Auffassung, dass drei Mordmerkmale erfüllt seien. Heimtücke, niedere Beweggründe und Verdeckung einer Straftat. Das Jugendstrafrecht sieht bei Verbrechen eine Höchststrafe von 10 Jahren vor. Der Verteidiger des Angeklagten, der Kölner Strafrechtsexperte Frank Langen, äußerte gegenüber dem Express, dass er das Gericht um eine gerechte Strafe bitten werde, wobei das Geständnis strafmildernd zu berücksichtigen sei.
Der Kölner Stadtanzeiger berichtete in seiner Ausgabe vom 08.05.2003, dass durch das Landgericht Köln das Geständnis des 18 jährigen Täters strafmildernd berücksichtigt worden sei. In seinem Urteil sei das Gericht unter der vom Staatsanwalt geforderten Höchststrafe von 10 Jahren geblieben. Bis zuletzt sei unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt worden. Der Angeklagte Schüler sei wegen Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu 9 Jahren Haft verurteilt worden. Eine weitere Begründung des Urteils habe der Gerichtssprecher aus Gründen des Jugendschutzes abgelehnt. Aus Justizkreisen sei zu erfahren gewesen, dass die Kammer das Geständnis des Jugendlichen strafmildernd berücksichtigt habe und damit 1 Jahr unter dem vom Staatsanwalt geforderten Strafmaß geblieben ist. Sein Verteidiger Langen hält das Urteil für angemessen, da sein Mandant gewusst habe, dass er hart bestraft werden müsse.
Weitere Veröffentlichung:
Kölnische Rundschau vom 26.08.2002, Kölner Stadtanzeiger vom 26.08.2002, Bild vom 26.08.2002, Express vom 26.08.2002, Kölnische Rundschau vom 27.08.2002, Bild vom 27.08.2002, Express vom 27.08.2002, Kölner Stadtanzeiger vom 27.08.2002, Süddeutsche Zeitung vom 27.08.2002, Bild vom 28.08.2002, Express vom 28.08.2002, Kölner Rundschau vom 28.08.2002, Kölner Stadtanzeiger vom 28.11.2002, Express vom 29.03.2003, Kölner Stadtanzeiger vom 29./30.03.2003, Bild vom 31.03.2003, Express vom 01.04.2003, Kölner Rundschau vom 01.04.2003, Kölner Stadtanzeiger vom 01.04.2003, Bild vom 08.05.2003, Express vom 08.05.2003.