Verdacht auf Giftmord in Ärztefamilie

Der Kölner Stadtanzeiger berichtet in seiner Ausgabe vom 24.08.2020 darüber, dass Polizei und Staatsanwaltschaft in einem möglichen Giftmordfall in Kölner Ärztekreisen ermitteln. Anfang Juli soll eine 40-jährige versucht haben, ihren Schwiegervater, einen erfolgreichen Gründer einer großen Arztpraxis, bei einem Besuch in dessen Haus mit einer Überdosis Insulin zu töten. Auf Anfrage habe Oberstaatsanwalt Bremer bestätigt, dass die Beschuldigte inzwischen wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Untersuchungshaft sitze. Der Haftbefehl beziehe sich auf das Mordmerkmal der Heimtücke. Frank Langen, Verteidiger der Beschuldigten betonte gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger, dass seine Mandantin die Tat vehement bestreite. Gegen die im Haftbefehl aufgeführten Vorwürfe sei Beschwerde eingelegt worden, über die die Gerichte nun entscheiden müssten.

Den Erkenntnissen der Strafverfolger zufolge soll der Giftanschlag beim Kaffeeklatsch geschehen sein. Die Beschuldigte habe ihren Schwiegervater gegen 16.00 Uhr in dessen Haus besucht, ihn betäubt und ihm dann eine Überdosis Insulin verabreicht. Er sei erst am nächsten Morgen von seiner Haushälterin entdeckt worden. In der Klinik habe ein toxikologischer Test einen beinahe tödlichen Befund ergeben. Die Ermittler fanden heraus, dass die Beschuldigte die Letzte gewesen war, die ihren Schwiegervater gesehen hat.

Die Ermittlungen stehen noch am Anfang. Die Frage des Motivs ist ungeklärt. Aus Sicht von Rechtsanwalt Frank Langen sei auch keines gegeben. Es sei noch völlig unklar, was in der Zeit geschehen sei, nachdem die Beschuldigte das Haus verlassen habe und dem Auffinden des Arztes am nächsten Morgen.